Entlastungswochenende vom 20.-23.09.24
September, der Herbst kommt langsam am Brünig an. Blätter liegen ums Haus und zu Besuch bei mir ist D. Da die letzten Wochenenden für ihn jeweils zu kurz waren, durfte er nun dieses Wochenende einen Tag länger bleiben. Aber zuerst einmal von vorne.
Am Samstagmorgen früh, wirklich sehr früh, waren wir bereits draussen unterwegs Richtung Käppeli – eine der Runden, die wir jeweils machen. Die längere Pause, die wir normalerweise im Käppeli einlegen, fiel dieses Mal aus, und es ging schnell wieder zurück nach Hause. Der Hunger war dieses Wochenende ein grosses Thema. Sehr oft wurde ich von D. gefragt: „Guetzli?“ Auch bei Menschen im ASS hat das Sättigungsgefühl oft verzögerte Auswirkungen. Wenn der Hunger kommt, muss schnell etwas zu essen her. Darum bedeutet das für mich, immer etwas im Rucksack dabeizuhaben. Da wir nun bereits früh unterwegs waren, gab es das Mittagessen auch etwas früher. So packten wir bald nach dem Mittagessen unsere Rucksäcke und fuhren nach Lungern. Von dort ging es am Lungerersee entlang bis nach Giswil. Ich wollte ihm einen neuen Weg zeigen, also einen, den ich selbst noch nie gegangen bin. Nach vielen Pausen und Guetzlis kamen wir an einem Alpabzug vorbei, und danach ging es gleich weiter zum Bahnhof, wo wir den Zug zurück nach Lungern nahmen. Anschliessend machten wir noch einen kurzen Spaziergang zum Auto und fuhren zurück auf den Brünig zum Waldhuis. Nach dem Abendessen unternahmen wir noch einen Abendspaziergang, der schließlich in einem Nachtspaziergang endete. Wir hatten nicht mehr daran gedacht, dass es so schnell dunkel wird! ;-)
Am Sonntag unternahmen wir ähnliche Ausflüge und Aktivitäten im schönen Obwalden. Am Abend machten wir wieder einen Spaziergang, diesmal aber etwas früher als am Tag zuvor. Wir haben schließlich daraus gelernt.
Oh, da war ja noch eine Nacht länger. Es war Montag, und wir hatten noch den ganzen Tag Zeit. Mit dem Auto ging es Richtung Rosenlaui. Von dort aus wanderten wir Richtung NFH Reutsperri oder, wie die Einheimischen sagen, Rüötsperri. Für mich ist das dort oben eine andere Welt: verlassene Wege, absolute Ruhe und eine andere Landschaft. Mit einigen Pausen und vielen Höhenmetern ging es den Weg nach oben. D. ist kein grosser Fan meiner Wanderungen bergauf, aber ich kann ihn immer motivieren, mitzukommen. Ihm die Weitsicht zu zeigen und ihn auf Neues einzulassen, das sonst nicht zu seinem Alltag gehört. „Danke, dass du mir einfach folgst, wohin es auch immer geht.“ D., das ist wirklich sehr nett von dir.
Nach einem kurzen Mittagessen und einer längeren Pause fuhren wir nach Hause. Diese Fahrt war auch sehr langwierig, da ein Grossanlass stattfand, den wir grossräumig umfahren mussten. Ich denke, wir waren beide froh, als wir es endlich geschafft hatten. :=)
Die letzten Zeilen gehören dir D. von dir an mich:
“Es war einfach toll. Es war sehr schön. Es ist Abwechslung. Er ist dermassen cool. “