Wochenendentlastung vom 02.01.-03.01.25
Ein Ort, um auch mal seinen Zwängen etwas Raum nicht zu geben. Im Sinne von: Auswärts verhält sich der Mensch oft anders als zu Hause.
M., den ich bei der Tagesentlastung immer wieder begleite, ist fasziniert von bestimmten Gegenständen, insbesondere von Essverpackungen. Einkäufe gestalten sich oft schwierig, denn plötzlich stürzt er sich auf Verpackungen oder Gegenstände, die für ihn von grosser Neugierde geprägt sind. Was zu Hause bei ihm zu einer grossen Ansammlung führt, war hier auf dem Brünig kein Thema. Anders gesagt: Vielleicht konnte er sich auch zurückhalten, denn es war ein Ort, an dem er noch nie zuvor gewesen war. Ich habe aber von Anfang an versucht, klare Regeln zu schaffen. Zum Beispiel: "Hier ist die Küche, kein Zutritt", oder: "Du kannst von draussen zuschauen." Für mich war es wichtig, nicht einfach etwas zu verbieten, sondern eher einen Raum zu schaffen, in dem für ihn klar ist, was erlaubt ist und was nicht.
Eine weitere interessante Beobachtung machte ich bei der Nutzung von Sprachcomputern. M. ist ebenfalls im Autismus-Spektrum und nonverbal. In der Schule funktioniert die Nutzung scheinbar gut. Sind sie jedoch zu Hause oder nicht im Schulalltag, werden die Versuche mit dem Tablet immer abgelehnt. Ich habe mehrere Anläufe gemacht, doch schliesslich flog das Tablet einmal kurz weg. Für mich war das dann in Ordnung. Dennoch bleibt mir unklar, warum die Nutzung verweigert wird. Liegt es an Faulheit? Fehlendem Interesse? Der falschen Person?
Ich weiss es nicht. Vielleicht bekomme ich irgendwann eine Antwort.